Kerwa

Die Greuther Kerwagemeinschaft hat sich der Pflege von Brauchtum und Tradition verschrieben. Der Schwerpunkt hierbei liegt natürlich auf der Organisation und Durchführung der Kirchweih.

In der Woche vor Beginn des Festes wird im Ortskern von den Mitgliedern das Kerwaszelt aufgestellt. An allen drei Kerwa-Tagen gibt es fränkische und Greuther Spezialitäten wie Bratwöschd, Steaks, Blaue Zipfel, Salz-Knöchla und Kuchen, die allesamt im Ort hergestellt werden.

Die Greuther Kerwa beginnt immer am Samstag nach Pfingsten. Gut gestärkt mit Bratwöschd und Bier wird an diesem Tag der Kerwasbaam aufgestellt. Das ist eine anständig gewachsenen Fichte aus den umliegenden Wäldern. Die wird mit bunten Bändern geschmückt und  unter musikalischer Begleitung  von einem altem Traktor durch den Ort gezogen. Dabei werden fränkische Kerwasliedla gesungen, um auch den Letzten darauf aufmerksam zu machen, dass jetzt die Arbeit drei Tage lang ruhen kann und die Kerwaszeit beginnt. Am Kerwasplatz wird die Fichte von den Männeren aus dem Ort gemeinsam aufgestellt. Abends ist dann im Festzelt „Ausnahmezustand“ angesagt! Bei Stimmungsmusik für jung und alt wird bis in den Morgen gefeiert.

Der Sonntag beginnt mit dem Gottesdienst an unserer kleinen Kapelle, musikalisch begleitet von der Blaskapelle Zentbechhofen. Im Anschluss beginnt bei Weißwöschd,  Weizen und traditioneller Blasmusik der Kerwassonntag im Festzelt. Kinderprogramm, musikalische Unterhaltung und gutes Essen machen Greuth an diesem Tag zum beliebten Ausflugsziel für Radfahrer, Wanderer und Ausflügler von Nah und Fern.

Am Kerwasmontag wird noch mal richtig gefeiert. Mit Salzknöchla, Brot und Sauerkraut stärkt man sich für den bevor stehenden Abend. Unsere Salzknöchla sind selbst für ein „gestandenes Mannsbild“ schwer zu bewältigen - wer trotzdem noch Hunger verspürt, braucht bei all den anderen Spezialitäten nicht hungrig bleiben. Am Abend spielt  Unterhaltungsmusik im Zelt und wer will, kann heute noch mal bis spät in die Nacht feiern. Denn morgen ist der Tag, der am weitesten entfernt von dem Tag liegt, an dem es wieder heißt:

Wer hat Kerwa? – Mir ham Kerwa!

Inspiriert auf einem Kellerbesuch hatten Jnge und Manfred Hahn, Irmgard Hahn und Claudia Bräunig die Idee wieder eine Greuther Kerwa zu feiern. M. Hahn organisierte dazu eine Ortsversammlung. Am 10.11.2000 trafen sich 38 Greuther im Gasthaus Fischer und entschlossen sich, wieder eine Kerwa zu feiern. Noch am selben Abend wurde ein Verein, die spätere 'Kerwagemeinschaft Greuth' gegründet und ein Vorstand gewählt. Mit 1 Mark Beitrag konnte dann jeder Anwesende auch stolz von sich behaupten ein Gründungsmitglied zu sein. Bei der ersten Jahreshauptversammlung am 20.4.2001 zählte der junge Verein bereits 45 Mitglieder.

Im Jahr 2001 feierte man die erste von der Kerwagemeinschaft organisierte Kerwa am traditionellen Termin eine Woche nach Pfingsten (Dreifaltigkeissonntag). Als Startkapital diente der Erlös eines Grillfestes und des eigens dazu organisierten Johannisfeuers. Die Messe fand an der Greuther Kapelle statt. Das Zelt stellte die örtliche Brauerei Fischer, die auch langjährig eigenes Bier und Getränke liefern sollte. Die Kerwa wurde ein voller Erfolg.

Im Jahr 2002 wurde der erste Kerwasbaam eingespielt und aufgestellt. Im neu gebauten Barhäusla fand der Barbetrieb statt.

Die Kerwa 2003 stand unter dem Motto 700 Jahre Greuth. 1303 wurde der Ort als 'Gerüte' erstmals urkundlich erwähnt. In diesem Jahr gab es den ersten Osterbrunnen in Greuth. Der Dorfbrunnen wurde erneuert, am Dorfeingang wurde eine Infotafel aufgestellt. Die Kerwa wurde mit großem Umzug, Brunneneinweihung und Brunnentaufe von Bürgermeister Brehm gefeiert.

Im Jahre 2004 spielte die neue gegründete Greuther Blosn den Kerwasbaam ein und Alleinunterhalter Reinhold Eberlein gestaltete erstmals das musikalische Programm am Sonntag nachmittag. 2006 wurde erstmals das große 300-Personen Festzelt aufgebaut. 2008 trat Duo Con Brio erstmals in Greuth auf. 2009 gab es eine Kerwa mit Odtimer-Ausstellung.

Im Jahre 2010 wurde die Greuther Josephs-Kapelle 300 Jahre alt und die Kerwagemeinschaft wurde '10'. Aufwändige Renovierungsarbeiten an der Kapelle wurden vorwiegend in Eigenleistung durchgeführt. Im gleichen Jahr entstand am Greuther Spielplatz ebenfalls in Eigenleistung das Greuther Häusla. Kapellenrenovierung und Bau des Häusla waren pünktlich zur Kerwa abgeschlossen - drei Gründe um kräftig zu feiern (Anzeige Jubiläumskerwa, Kerwabericht 2010). In einem eigenen Festakt am 8.8.2010 wurde das Greuther Häusla eingeweiht.

Auf der Jahreshauptversammlung 2011 trat der Mitgründer und langjährige Vorstand Manfred Hahn zurück - nicht um seine Hände in den Schoß, sondern die Leitung des Vereins bewußt in junge Hände zu legen. Als Nachfolger wurde Sohn Christian Hahn gewählt. Auch unter neuer Vorstandschaft wurde die Kerwa 2011 ein voller Erfolg.

Auch den Folgejahren wurde die jährliche Kerwa mit viel Engagement organisiert und nach bewährtem Brauch  ausgiebig gefeiert. Zu Beginn steht das Aufstellen eines Kerwabaams mit Liedla und Musik und anschließendem Festbetrieb. In 2017 stellten die Kinder erstmals einen eigenen Kerwasbaam auf. Am Sonntag beginnt die Kerwa mit dem Gottesdienst an der Kapelle und anschließen Weißwurstfrühschoppen mit Blasmusik in Festzelt. Nachmittags ist Kinderprogramm und Festbetrieb mit Unterhaltungsmuisik. Der Montag ist letzter Kerwatag und beginnt am Nachmittag mit Kaffe und Kuchen. Am frühen Abend gibts Salzknöchla, abends wird bei Stimmungsmusik kräftig gefeiert. In der Presse wurde über die Kerwa regelmäßig berichtet und die Pflege von Brauchtum und Tradition hervorgehoben: Vorndran steht der Baumkappo (2012), Greuther Kerwa Fichte (2012), Treibstoff für die Schwerarbeit (2016), Maskottchen und perfektes Festwetter (2016), In Greuth packen alle mit an (2017),  mit der Blosn gehts besser 2017, Gemeinschaft ist das Zauberwort (2019),  die Greuther verstehen es Kirchweih zu feiern (2024).

In 2019 fand eine weitere Verjüngung statt: Markus Lunz, Julian Hofmann, Benedikt Krug und Andre' Trenkmann rückten in den Vorstand nach.

Wegen der Corona-Pandemie musste in 2020 und 2021 die Kerwa ausfallen. In 2021 wurde der Kinderspielplatz aufwändig umgestaltet und von Bürgermeister Brehm freigegeben. Die erste Kerwa nach Ende der Coronapandemie wird in Greuth 2022 gefeiert, erstmals mit Brauerei Friedel, Zentbechhofen. In diesem Jahr waren es 120 Vereinsmitglieder bei 190 Ortsbewohnern.

Im Jahr 2025 feiert die Kerwagemeinschaft Greuth ihr 25-jähriges Jubiläum.